Studierende und Mitarbeiter*innen der Universität beim Impfen nicht vergessen!
Studierende und Mitarbeiter*innen der Universität leben, arbeiten, kaufen ein und tragen wie alle anderen Bewohnerinnen und Bewohner zum Inzidenzgeschehen bei. Die Impfquote von fast 50 % ist wirklich herausragend, spiegelt aber auch nur einen Teil der Realität wieder, denn in Passau halten sich dauerhaft viel mehr Menschen auf. Die Impfungen nur auf Bewohner*innen mit Erstwohnsitz zu beschränken ist nicht sinnvoll und nicht solidarisch. Das Virus macht nicht vor dem Zweitwohnsitz halt. Damit das Inzidenzgeschehen dauerhaft unter 100 bleibt und weiter sinkt, müssen in den nächsten Monaten alle Bewohner*innen Zugang zu Impfungen bekommen, mit neuer Einschätzung der Risikogruppen.
„Gerade jüngere Bevölkerungsgruppen sind immer noch mit höheren Inzidenzwerten behaftet, dazu gehören auch die Studierenden“, so Dr. Stefan Hafner. Es ist epidemologisch belegt, dass beengte Wohnverhältnisse und der soziale Status einen signifikanten Einfluss auf das Infektionsgeschehen haben. Viele Studierenden leben in WGs, aber auch andere Bevölkerungsgruppen sind hier besonders exponiert. „Die niedergelassenen Hausärzte können eigenverantwortlich hier mit eingebunden werden, aber auch das Impfzentrum muss autorisiert werden. Die Stadt Passau muss zügig ein entsprechendes Kontingent an Impfstoffen von Land und Bund einfordern“, fordert Dr. Hafner.
Die Mitarbeiter*innen und Studierenden der Universität tragen einen wichtigen Beitrag zum sozialen und wirtschaftlichen Leben in der Stadt bei – mieten Wohnungen, kaufen ein, arbeiten und besuchen die Gastronomie. Sie helfen mit bei der Versorgung von Geflüchteten, bei der Beseitigung von Flutschlamm und gründen Unternehmen. „Eine solche Diskriminierung zu betreiben, das ist für mich nicht ganz nachvollziehbar“, so Dr. Stefanie Wehner, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen. „Trotz größter Bemühungen konnte die Universität nicht komplett auf Präsenzveranstaltungen verzichten. Lehramtsstudierende beispielsweise müssen in praktische Übungen und müssen ihr Staatsexamen in Präsenz ablegen. Auch mit besten Hygienekonzepte bleibt hier ein Risiko, das mit Impfungen sehr wirksam weiter gesenkt werden kann und dazu beiträgt, die Inzidenzen niedrig zu halten. Das liegt doch im Interesse der gesamten Stadtgesellschaft.“
„Im Interesse von allen Passauer*innen sollten wir uns als Universitätsstadt auch dafür einsetzen, dass unsere Studierenden baldmöglichst geimpft werden. Wichtig wäre hierfür seitens der Stadt, eine klare, transparente Information über die Impfvoraussetzungen für Personen mit Zweitwohnsitz und die Forderung an den Bund nach mehr Impfstoff“, sagt Fraktionsvorsitzende Stefanie Auer. „Wichtig dabei ist auch, dass es zwischen Studierenden mit Zweitwohnsitz und Passauer*innen keine Missgunst geben darf. Es ist nicht an uns eine Impfreihenfolge festzulegen, aber wir können uns dafür einsetzen darauf hinzuweisen, wenn Personen nicht so beachtet werden wie es notwendig ist.“
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