Neue Weg über den Inn für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dupper,

wir bitten Sie den gemeinsamen Antrag dem zuständigen Ausschuss den folgenden Antrag zur Beratung und Beschlussfassung vorzulegen:

Die Verwaltung wird beauftragt die Umsetzbarkeit folgender alternativer Vorschläge zur Verbesserung des Radverkehrs zu prüfen, Fördermöglicheiten festzustellen, und darüber dem Ausschuss Bericht zu erstatten:

1. Der so genannte Fünferlsteg erhält an seiner Westseite einen angehängten Fußweg.

2. Es wird eine neue Radwegverbindung mittels einer Brücke über den Inn von der Innstraße (Abzweigung Augustinergasse) zum anderen Ufer in etwa auf Höhe des Westausgangs des kirchlichen Friedhofs errichtet.

3. Die bereits in früheren Jahren durchgeführten Planungen im Bereich der Marienbrücke werden erneut aufgegriffen und hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit bewertet.

Begründung:

Die topographische Lage der Stadt lässt nur bedingt gute Verbesserungen mittels neuer Radwege zu. Um aber dem vermehrten Radfahreraufkommen und der Attraktivität dieser umweltschonenden Fortbewegung auch in Passau Rechnung zu tragen, müssen alle Anstrengungen unternommen werden. Die Zeit für den Bau neuer Radwege war noch nie so günstig wie jetzt. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Bundesregierung für diese Zwecke Zuschüsse von „ noch nie gekannter Höhe“ zur Verfügung stellt.

Der Bundesverkehrsminister wird in der Presse wie folgt zitiert: „ Die Forderung nach Geld ist o.k. Jetzt geht es darum, das das Geld abfließt, und es ist so viel da wie nie zuvor.“ Konkret ist eine Förderung von bis zu 90 % möglich für Radwegebrücken und eigenständige Radwege. Die Antragsunterlagen müssen bis 31.12.21 vorliegen. Die Realisierung kann auch noch in späteren Jahren erfolgen. 

Fünferlsteg

An der Westseite des Fünferlstegs wäre unseres Erachtens ein angehängter Fußweg möglich. Als Beispiel kann die Hängebrücke dienen, auf der ebenfalls die Fußgänger vom übrigen Verkehr getrennt sind. Die Breite von 2,40 m würde ausreichen um dann den Radverkehr in beide Richtungen zuzulassen. Die getrennte Führung des Fuß- und Radverkehrs würde die immer wieder auftretenden unliebsamen Begegnungen auf dem Steg beenden und zur Sicherheit beitragen. Die nur verschobenen Sanierungsaufwendungen von mindestens 100.000 € könnten in diesem Fall in den Kostenplan mit eingerechnet werden.

Neue Brücke

Das Gelände eignet sich gut für eine neue Brücke über den Inn, denn sowohl auf der linken wie auf der rechten Innseite befindet sich eine natürliche Böschung. Damit könnten sowohl der Innspazierweg als auch die Bahnlinie ohne Beeinträchtigung überspannt werden. Auch die Grundstücke sind zum Großteil in städtischer Hand. Die Breite der Radbrücke sollte allerdings 3 m betragen. Das hat den Vorteil eines sicheren Abstandes für die Radler, aber darüber hinaus noch einen sehr wichtigen anderen Aspekt. Immer wieder wird von Bewohnern der Innstadt auf die mangelnde Erreichbarkeit ihres Stadtteils im Falle einer Blockierung der Marienbrücke hingewiesen. Diese neue Verbindung würde diesem Problem abhelfen, denn im Notfall könnten über diese Verbindung sämtliche Einsatzfahrzeuge fahren. 

Marienbrücke

Obwohl zwei Fahrradspuren auf der Marienbrücke ausgewiesen sind, ist doch der Verkehrsraum sehr eng und wenig sicher. Auch die Abfahrt, insbesondere am rechten Innufer stellt einen dauernden Gefahrenherd für die Radfahrer dar. Es wäre aus diesem Grund der Bau einer direkten Anbindung an den bestehenden Radweg eventuell machbar.  

Im Entwurf des Maßnahmekatalogs zum Radverkehrskonzept stand der Neubau einer Brücke noch drin. Angedacht war eine Verbreiterung des Fünferlstegs auf 5m mit einer getrennten Führung des Fuß- und Radverkehrs. Eine wesentliche Verbesserung an dieser Stelle ist schon deshalb notwendig, weil damit eine leistungsfähige Verbindung auf einer ausgewiesenen Hauptroute des beschlossenen Radverkehrsnetzes geschaffen wird.   

Die Vorschläge sind zwar nicht im aktuellen Radverkehrswegeplan enthalten; sie sind jedoch ein großer Schritt für die notwendige Mobilitätswende in der Passauer Innenstadt. Ein neuralgischer Punkt kann durch die großzügige Förderung entzerrt werden. Die Maßnahmen des Radverkehrsplans sind darüber hinaus ebenfalls zügig im vorgesehenen Zeitplan umzusetzen. 

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