Sehr geehrter Herr Kellermann,
die Schließung des Wertstoffhofes in Passau-Innstadt rückt immer näher. Ab April 2022 soll er geschlossen werden und ein guter Ersatz ist nicht in Sicht. Die geplante mobile Sammelstelle durch einen Lkw ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Ein ganzer Stadtteil mit mehreren tausend Einwohnern muss dann sein Grüngut, seinen Elektroschrott, seine Kartonagen und vieles mehr durch die halbe Stadt transportieren. Das widerspricht nicht nur dem Umweltgedanken, sondern das wird auch dazu führen, dass viele Leute ihren Müll nicht mehr so wie bisher trennen werden und damit einem weiteren Umweltziel nicht entsprochen wird.
Wir wissen, dass am bisherigen Standort der Pachtvertrag ausläuft und vom Eigentümer nicht verlängert wird. Ärgerlich ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass sich weder der ZAW noch die Stadt um ein Ersatzgrundstück in der Vergangenheit bemüht haben. Dabei hätte es durchaus Alternativen gegeben. So wurde zum Beispiel erst vor zirka drei Jahren das derzeitige Wertstoffgrundstück öffentlich zum Kauf angeboten und, wie wir vermuten, natürlich auch dem Pächter, also dem ZAW. Ebenso wurde vor einigen Jahren das so genannte „Hall-of-Fame“-Grundstück in Haibach verkauft. In beiden Fällen hätte die Möglichkeit eines Erwerbs bestanden. Im Wissen, dass der Pachtvertrag demnächst auslaufen wird, wäre ein Kauf, eventuell auf Erbpacht, oder eine Anmietung sicher möglich gewesen. Da dies nicht erfolgte, müssen wir davon ausgehen, dass die Auflösung des Wertstoffhofes in der Innstadt schon lange geplant war.
Mit dieser Entscheidung wollen sich jedoch die Bürgerinnen und Bürger der Innstadt nicht abfinden. Wir fordern Sie deshalb auf, nach einem Grundstück in der Innstadt für einen Wertstoffhof zu suchen. Wir selbst haben uns ein wenig umgesehen und wir ersuchen Sie, die folgenden Grundstücke für diesen Zweck zu prüfen:
a) Grundstück Wienerstraße/Ecke Johann-Bergler-Straße, das bisher ganz als Parkplatz genutzt wird
b) Grundstück Ende Kapzinerstraße, hinter einer Lagerhalle befindet sich ein großer Platz
c) Grundstück hinter Haus Kapuzinerstraße 75, am Bahndamm entlang eventuell unter Einbeziehung eines toten Gleisstücks von zirka 20 Metern
Sehr geehrter Herr Kellermann, die Zeit drängt und deshalb noch einmal die Bitte an Sie: Sorgen Sie für Kundenzufriedenheit, lassen Sie die Innstädter nicht hängen und nehmen Sie dafür Geld in die Hand. Der ZAW kann das finanziell durchaus leisten.
Nachtrag
Eine Woche nach dem offenen Brief hat der ZAW angekündigt, die Schließung des Recyclinghofes Passau-Innstadt um ein Jahr zu verschieben und in dieser Zeit nach Ersatz in der Innstadt zu suchen.
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