Stadtratsfraktion bemängelt ungenügende Kommunikation und fehlende Alternativen
Die derzeitige Verkehrssituation mit massiven Beeinträchtigungen durch laufende Baumaßnahmen stoßen bei den Passauer Grünen erneut auf Unverständnis. Vor allem ein mangelndes Konzept, um die Stauzeiten möglichst gering zu halten, führt zu Kritik aus der Stadtratsfraktion.
Mit Blick auf die Vollsperrung der FJS-Brücke sagt Fraktionsvorsitzende Stefanie Auer: „Ich habe für alle Bürger*innen Verständnis, die von der Verkehrssituation in Passau frustriert sind. Ich bin mir sicher, dass die Angestellten in der Stadt und im Bauamt ihr Bestes dafür geben, dass alle in dieser schwierigen Zeit möglichst gut von A nach B kommen. Was ich mir allerdings von Oberbürgermeister Jürgen Dupper gewünscht hätte, wäre eine Diskussion zur verkehrlichen Situation im zuständigen Ausschuss gewesen.“
Dass die Stadtratsmitglieder bei den getroffenen Maßnahmen wie Sperrungen und Umbaumaßnahmen nicht einbezogen wurden, versteht auch Stadtrat Matthias Weigl nicht: „Erst auf Nachfrage der Grünen wurde im Stadtrat dafüber informiert, dass alleine die Versetzung des Mittelstreifens auf der Schanzlbrücke 150.000 Euro kostete. Die verkehrlichen Auswirkungen sind minimal, der Stau trotzdem massiv. Es fehlt an einem ganzheitlichen Konzept, stattdessen wird ohne vorherige Abstimmung Geld aus dem Fenster geworfen.“
Auf deutliche Kritik der Grünen stößt, dass man ausschließlich aus Sicht des PKW-Verkehrs handelt: „Es ist für mich unverständlich, diesen Umstand der Bauarbeiten nicht zu nutzen, um andere Verkehrsarten eher zu fördern als zu erschweren. Ohne Frage ist die Organisation des Verkehrs eine Riesenherausforderung, aber es könnte auch eine Chance sein, die Mobilität anders zu denken“, findet Stadträtin Diana Niebrügge.
Stadträtin Dr. Stefanie Wehner ergänzt:„Die Grüne Fraktion hat frühzeitig in den entsprechenden Ausschüssen darauf hingewiesen, ausreichend Alternativen zum PKW aufzuweisen. Diese ungenügende Kommunikation bezüglich Ausweichoptionen von Seiten der Stadt ist unerhört, insbesondere für den Radverkehr und für diejenigen die auf ihr Auto angewiesen sind und so noch längere Stauzeiten in Kauf nehmen müssen. Das könnte man mit entprechenden Maßnahmen abfedern.“
Für die Zukunft sei daher eine frühzeitige Einbeziegung des Stadtrates wichtig, sind sich die Mitglieder der Grünen-Fraktion einig. Themen wie Fuß- und Radverkehr sowie ÖPNV sollten mehr berücksichtigt werden, um sie Stauzeiten zu minimieren. Stefanie Auer betont: „Wir müssen an alle Verkehrsteilnehmer*innen denken.“
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