Kurzarbeit in der Stadtverwaltung

Stadtrat Synek plädiert dafür, dass Europabücherei geöffnet bleibt

Stadtrat Karl Synek hat sich in einer Pressemitteilung zum Thema Kurzarbeit in der Stadtverwaltung geäußert:

Nun trifft es auch die Bediensteten der Stadt Passau. Kurzarbeit für 100 Mitarbeiter ab nächster Woche wird von Oberbürgermeister Dupper angeordnet. Darunter befindet sich zum Beispiel auch die Europabücherei, was deshalb verwunderlich ist, weil in Passau und um Passau herum gerade alle anderen Büchereien ihre Türen aufmachen. Als ehrenamtlicher Verwaltungsrat dieser Kultureinrichtung lehne ich diese Entscheidung ab. Der Verweis auf die Online-Ausleihe reicht nicht aus, denn für die meisten Leser ist ein Buch immer noch mehr als nur die Textwiedergabe auf einem Bildschirm. Vor allem für die Kinder sind die Zeichnungen und Illustrationen in einem Buch das sie anfassen können, in welchem sie selbst blättern können, wesentlich gehaltvoller. Der soziale Aspekt einer Büchereischließung ist ebenfalls noch zu berücksichtigen. Viele Nutzer der Europabücherei haben einfach nicht das Geld, um für sich oder die Kinder jeden Monat neue Bücher oder Tonträger zu kaufen. Der freie Zugang zu Büchern und anderen Medien sollte umgehend ermöglicht werden.    

Es gibt durchaus die Möglichkeit die Bücherei unter bestimmten Bedingungen zu öffnen. So könnte man die Ausleihe auch telefonisch organisieren, das heißt: Man ruft in der Bücherei an und bestellt die gewünschten Bücher für den nächsten Tag. Diese werden dann in einer Tüte bereit gestellt und am Eingang mit den üblichen Abstandsregeln übergeben. Die Rückgabe könnte über die schon vorhandene Bücherklappe erfolgen.    

So oder so ähnlich wäre eine Öffnung der Europabücherei meines Erachtens möglich. Die Einsparungen der Stadt betreffen leider mit Museen, Bücherei, Stadtarchiv und Zeughaus wichtige Kultureinrichtungen der Stadt. Auf der anderen Seite leisten wir uns aber eine Stellenmehrung bei den stellvertretenden Bürgermeisterposten zu einer Zeit, wo nicht nur gespart werden muss, sondern wo auch noch dazu keine Aufgaben anfallen.

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